„Brieftaubensport“

Heute möchten wir euch Mio (Bild 1-3) und June (Bild 4-7) stellvertretend für die vielen Brieftauben vorstellen, die weit entfernt von ihrem Zuhause „aufgelassen“ werden, um so schnell wie möglich zurück nach Hause zu fliegen.

June wurde entkräftet und voller Parasiten aufgefunden. Mio war total apathisch und kaum „ansprechbar“. Beide wurden von „Vertrauensmännern“ der jeweiligen Züchter wieder abgeholt. In uns bleibt ein sehr zwiespältiges Gefühl zurück. Einerseits ist es richtig und gut wenn die Züchter:innen ihre Tauben wieder zurück nehmen. Andererseits können wir uns fast sicher sein, dass ihr weiteres Leben in einem anderen Schlag schöner und tierschutzgerechter verlaufen würde.

Ihre Standorttreue und die Treue zu ihren Partner:innen werden beim „Brieftaubensport“ ausgenutzt. Manchmal werden sie sogar während der Brutzeit (in der sich die Eltern beim Brüten abwechseln) losgeschickt, um die „Motivation“ nach Hause zu fliegen noch zu steigern.

Das Auflassen der Tiere in einer ihnen unbekannten Umgebung ohne Verpflegung kommt einem Aussetzen gleich. Laut Gesetz sind wir aber verpflichtet, die Züchter:innen zu kontaktieren, da es sonst als Unterschlagung gilt. Allerdings geschieht dies oft mit einem mulmigen Gefühl unsererseits. Schließlich haben die gestrandeten Brieftauben in den Augen der Züchter:innen versagt. Somit sind sie für viele wertlos und werden dementsprechend behandelt. Auch das Wissen darum, dass sie immer wieder einer solchen Situation ausgesetzt werden könnten, stimmt uns traurig.

Wir wünschen uns für alle verletzten, entkräfteten und hungernden Brieftauben, dass die Züchter:innen ihnen diesen „Sport“ nicht mehr antun und ihnen stattdessen ein gutes Zuhause bieten, denn dort sind die Tauben am liebsten: Zuhause in ihrem Schlag.

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